Artikel aus dem Kölner Stadtanzeiger:

Elektrisierend akustisch

Bild: Worring

Jörn Milack und Rainer Welsch.



EXTERNE LINKS

www.j-r-music.de

 Mit ihren unkonventionellen Unplugged-Cover-Versionen verblüffen die beiden Musiker ihre 
 Zuhörer.

 Eine Band ist ein fragiles Gebilde. Wenn sich Musiker zu einem kreativem Kollektiv  
 zusammentun, dann muss vieles ineinandergreifen. Man sollte zum Beispiel einigermaßen
 gut miteinander auskommen, sich an Terminabsprachen halten und vor allem: Der
 musikalische Weg muss klar sein. Und genau das war bei der alten Combo von Jörn Milack
 und Rainer Welsch nicht der Fall. Nach Jahren wenig erfüllenden Bandbetriebs standen die
 beiden nebeneinander im Pissoir, das zu ihrem Proberaum gehört, als Jörn sagte: „Ich bin
 weg.“ Und Rainer meinte: „Ich komme mit.“ Besagte Kapelle war schlagartig ihres Bassisten
 und ihres Frontmanns beraubt - und die Musikwelt um ein spannendes Unplugged-Duo
 reicher. J + R waren aus der Taufe gehoben.

 „Wir haben in der Band nie gejamt und in zwei Jahren nur 18 Songs gemacht, davon acht
 Cover-Versionen. Das ist doch viel zu wenig“, findet der Sozialpädagoge Rainer (42). Fortan 
 beschlossen die beiden, es alleine zu versuchen. Beim Geburtstag einer Freundin, auf den 
 Tag genau heute vor zehn Jahren, gaben sie ihr erstes Konzert und merkten: „Det jeht jut so“,
 berlinert Jörn.

Der Drucker ist 1986 aus dem damals real existierenden sozialistischen Teil der heutigen Hauptstadt nach Köln geflohen. Wegen seiner Berliner Vergangenheit taucht der 47-Jährige sogar als Figur in dem Ostalgie-Spielfilm „Sonnenallee“ auf. Regisseur Leander Haußmann hat „Wuschel“, gespielt von Robert Stadlober, nach Jörn Milack ersonnen. In dem Film versorgt „Wuschel“ seine Kumpels mit den neuesten West-Platten, die er über kaum zu durchschauende Wege irgendwie ins Honecker-Reich lotst. Haußmann und Jörn waren in der DDR gemeinsam auf der Berufsschule. Und da war eben der Musiker die Schnittstelle zwischen Arbeiterstaat und den Rolling Stones. Nachdem sich Jörn und der Regisseur über Jahre aus den Augen verloren hatten, rief Haußmann plötzlich an und sagte: „In dem Film kommst du übrigens auch vor.“

Doch genug der Retrospektive, jetzt ist Jörn am Rhein zu Hause und nicht mehr an der Spree. „Mittlerweile versteh ick se hier och alle“, grinst er. Sein Landkölner Kollege Rainer hat ihm mit den Jahren treue Übersetzungshilfe geleistet. Als Unplugged-Duo helfen sich die beiden nun gegenseitig. „Es klappt einfach mit uns, musikalisch wie menschlich“, sagen die beiden. Und wenn man sie so reden hört, wird ziemlich schnell klar, dass das keine hohle Phrase ist.

Die beiden Freunde haben sich auf das Covern von Liedern verstiegen, die sie jedoch auf ihre spezielle Band-Konstellation umarrangieren. Dabei picken sie sich die eher unbekannten Nummern alter Musik-Helden heraus, etwa von Tom Petty, Elvis, Willie Dixon, John Mellencamp. „Wir wollen keine Jukebox sein. Wir bürsten die Songs ab und drücken ihnen unseren Stempel auf“, erklärt Jörn und definiert das Ziel bei ihren Konzerten: „Die Leute sollen sagen: »Geiler Abend, obwohl ich kein Lied kannte«.“

Den eigenen Stempel aufdrücken, das behaupten viele Cover-Bands von sich. Aber wenn J + R Nirvanas „Rape me“ nachspielen und Rainer dabei in eine Mundharmonika von einem halben Meter Länge pustet, während Jörn singt, dann ist das durchaus eigenständig zu nennen. Bis auf den E-Bass, den Jörn ab und zu bedient, verzichten die beiden auf elektrifizierte Instrumente und deren Effekte. Akustische Gitarren, Percussion und eben diverse Mundharmonikas, dabei belassen sie es. „Wir sind nun mal nur zwei Leute mit vier Händen“, da sei weniger eben mehr.

Dieser Hang zum einfühlsamen Minimalismus hat das Duo auch schon auf einige große Bühnen gebracht. So haben sie zum Beispiel im Vorprogramm von Nena gespielt, mit der Woodstock-Festival-Legende Ten Years After und Manfred Mann. Und auch vor Bill Wyman, dem Ex-Bassisten der Stones, durften sie ran. „Was der Mann in seinem Leben schon alles gesehen hat. Das ist einfach eine beeindruckende Persönlichkeit“, schwärmt Jörn von Wyman.

Dennoch vergessen die beiden ihre Wurzeln nicht. Sie treten oft und gerne in Kneipen und Clubs auf, beschallen Privatpartys und Biker-Treffen. „Es ist einfach ein Geschenk, vor unbekannten Leuten zu stehen, denen unsere Musik auch noch gefällt“, sagt Rainer. Demzufolge gehen die zwei auch „voll auf das Publikum ein“, spielen Songs je nachdem länger oder kürzer, improvisieren und schieben Soli ein, je nach Lust und Laune. Bis zu drei Stunden lang halten sie das durch.

Derlei Eigenständigkeiten lassen sich J +R auch nicht in Sachen Tonträger nehmen. Ihre beiden Longplayer und die Live-CD haben sie selbst produziert und finanziert, Platten-Cover und Homepage mit Grafikern selbst designt. Zwar haben sie sich mit einem ihrer wenigen selbstkomponierten Songs einmal bei einem Musikverlag beworben, der das Stück auch in verschiedenen Radiostationen untergebracht hat. „Aber heute wissen wir gar nicht mehr, was daraus wurde. Wir machen lieber alles selbst“, findet Rainer.

Das soll auch in Zukunft so bleiben. Deshalb haben J + R auch keine Angst, sich Stücke von unkonventionellen Künstlern vorzuknöpfen. „Als Nächstes beschäftigen wir uns mit Liedern von Interzone“, sagt Jörn, eine West-Berliner Combo der 80er Jahre, die selbst unter den skurrilen Ergebnissen der Neuen Deutschen Welle als avantgardistisch galt. „Aber die Musik dieser Band ist einfach völlig zeitlos“, beschreibt Jörn. Und so wird der Unplugged-Cover-Kosmos der beiden wieder ein Stückchen größer. Und ein Ende ist nicht in Sicht, weiß Rainer: „Die Vielfalt der Möglichkeiten durch das Umarrangieren ist einfach unendlich."

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aus dem KULTURKURIER 2010

DIE NEUERER aka J+R Music Duo supp. by Natalie Sommer

H(einer) singt PUDELKO und Chanson + Jazz


JÖRN MILACK und RAINER WELSCH gründeten, am 12. April 1997, das J+R UNPLUGGED MUSIC DUO. In dieser Formation sind sie bereits mehrfach mit viel Erfolg in der Mausefalle aufgetreten. Am heutigen Tage aber wollen sich JÖRN und RAINER ihrem neuesten und vielversprechenden Bühnenprojekt widmen, an dem sie in den letzten Monaten intensivst gearbeitet haben: Dem PUDELKO - PROJEKT.Unter dem Namen "Die Neuerer" beschäftigen sich JÖRN und RAINER mit der Musik von Heiner Pudelko, der in den 80'er Jahren insbesondere durch sein Mitwirken und seine Tätigkeit als Sänger der Band "INTERZONE" bekannt geworden ist. Zu Ehren Pudelkos veröffentlichte SPIEGEL Online an dessen 60. Geburtstag unter dem Titel " Der ungezähmte Engel " einen Artikel über Werk und Wirken Heiner Pudelkos.JÖRN: " Die Arbeit zu diesem Thema ist ungeheuer spannend. Ich bin geradezu besessen davon. " Unter dem Motto:  HEINER singt PUDELKO ist die Band " DIE NEUERER " entstanden. Man darf gespannt sein, was die beiden Herren zu bieten haben.Näheres soll jedoch bis auf weiteres bis zur Uraufführung in der Mausefalle unter Verschluss gehalten werden.

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Artikel aus: lagerfeuer-music / Karlspreis 2008

http://www.yasni.de/ext.php?url=http%3A%2F%2Fwww.lagerfeuer-musik.de%2Fpdf%2Fkarlspreis.pdf&name=J%C3%B6rn+Milack&cat=document

Donnerstag
01. 05.2008, 11.00-20.00 Uhr
Karlspreis-Open-Air

Das Fest zum Karlspreis
11.00 Uhr:
TV-Übertragung des Festaktes auf Video-Grossleinwand auf dem Markt
Anschl. Karlspreisfest auf dem Katschhof
zu Ehren der Karlspreisträgerin 2008
Dr. Angela Merkel

J+R Jörn Milack, waschechter Berliner, und
sein Duopartner Rainer Welsch haben sich dem
Bluesrock verschrieben. Zwei Sänger, zwei Gitarren,
zwei Blues Harps...: zwei Männer rocken den
Katschhof. Erdige Musik von Bruce Springsteen
bis zu den Everly Brothers.

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Jörn Milack live gesungen im ZDF - Mittagsmagazin zum Thema: KIOSKKONZERTE in Köln. (Siehe GOOGLE.)